Fünf Commerce-Trends für 2024

Joachim Bader, Managing Partner

Der Handel verändert sich ständig. Auch Retailer müssen sich anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Dynamik des globalen Marktes und das sich rasch wandelnde Verbraucherverhalten sind nur zwei der beispiellosen Herausforderungen im Handel. Die neuen Konsumpräferenzen wirken sich auf Strategie, (digitale) Angebote und auf die Experience aus. Damit Retailer in ihrem hart umkämpften Umfeld wettbewerbsfähig bleiben, müssen sie sich teils neu erfinden und vor allem die Kunden mehr denn je im Blick haben.

Trend 1: Kundenbindung rückt in den Mittelpunkt 

Das Neukundengeschäft im Retail ist schwierig und teuer. Die Kundenbindungsstrategie erlebt deshalb einen Pivot – weg von transaktionsbasierter Steuerung und hin zu einem beziehungsgesteuertem Kundenmanagement – vor allem in den digitalen Kanälen.

Maßgeschneiderte Loyalty-Programme werden in 2024 wichtiger, wobei nicht nur die monetären Incentivierungen über den Erfolg entscheiden, sondern vor allem auch die emotionale Bindung des Kunden an die Handelsmarke.


Trend 2: Relevanz, Relevanz, Relevanz 

Konsument*innen sind von dem Überangebot überfordert. Daraus kann das sogenannte „FOBO“ (Fear of Better Options) resultieren, die Konsument*innen in ihrer Entscheidungsfreude einschränkt. Künstliche Intelligenz revolutioniert die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Kund*innen interagieren.

Durch das Analysieren von Kundendaten können sie ihrer Kundschaft nun ein maßgeschneidertes Einkaufserlebnis bieten – mit personalisierten Produktvorschlägen oder individuell zugeschnittenen Kampagnen. Der Fokus liegt auf echtem Wert für den Kund*innen – ganz ohne Schnickschnack.

Trend 3: Omnichannel 2.0 

In 2024 wird die Kundschaft im Laden wiederentdeckt – von der In-Store-Interaktion zum Omnichannel-Engagement. Die Grenzen zwischen Online- und Offline-Handel verschwimmen somit weiter. Kluge Retailer bieten ihren Kund*innen ein nahtloses Einkaufserlebnis, das Online-, Mobile-, Social- und In-Store-Erlebnisse integriert.


Trend 4: Mit MACH-Architektur zum Erfolg   

Der gezielte Einsatz von modernen E-Commerce-Lösungen nach dem MACH-Prinzip (Microservices, API-first, Cloud-native, Headless) hält heutigen, aber auch künftigen Anforderungen stand und ermöglicht die effiziente Nutzung von Ressourcen bei zugleich hoher Flexibilität der Gestaltung von spezifischen Einkaufserlebnissen.


Trend 5: Effizienzsteigerung durch KI 

Die Planung von Personal und Lieferungen ist nicht leicht, die Vernetzung im Omnichannel erfordert eine starke Logistik und eine effiziente Datenverwaltung. Durch den Einsatz von prädiktiver Analytik und KI-gesteuerten Systemen lassen sich Lieferungen, das notwendige Personal und der wahrscheinliche Absatz gut planen. Dies spart Kosten und erhöht die Effizienz – bei einem zugleich großartigen Kauferlebnis und Kundenservice.

Die Zukunft des Handels wird in 2024 stark von technologischen Fortschritten und dem wachsenden Umweltbewusstsein der Menschen geprägt sein. Um die Bedürfnisse der modernen Konsumenten zu erfüllen, sollten Entscheider in Handelsunternehmen flexibel bleiben und sich schnell anpassen. Dazu ist Technologie intelligent zu nutzen, auch innovative Lösungen helfen. Der Fokus sollte dabei auf Customer Centricity liegen – für eine gute Position in einer immer wettbewerbsintensiveren Handelslandschaft.

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Fünft Commerce-Trends für 2024

Dieser Artikel ist am 4. Januar 2024 als Gastbeitrag für das Marketing-Medium Absatzwirtschaft publiziert worden.